DDR-Alltag

1961 kam mit der Penti II die zweite Generation der Goldenen Kamera auf den Markt. Die Einführungswerbung begann bereits 1960. Im Handel konnte die Taschenkamera dann bis 1977 für 155 DDR-Mark gekauft werden.

Penti

Um 1958 hatte der VEB Welta Kamera-Werke Dresden (VEB Pentacon Dresden) eine Kleinfilmkamera entwickelt, die in der Werbung mit dem Slogan „In jeder Tasche immer in Bereitschaft. Wirklich eine TASCHENkamera” angeboten wurde.

Der Entwurf stammte von Horst Giese und Jürgen Peters. Zunächst hatte die neue Kamera den Namen „Orix” erhalten. Das „Or” stand für das französische Wort „Gold”, denn das Gehäuse war goldfarben eloxiert. Der Name „Orix” musste allerdings aus schutzrechtlichen Gründen geändert werden, und so griff man auf die bestehende Reihe von Pentacon, Pentaca und Pentona zurück und nannte die kleinste Kamera in dieser Serie „Penti”. Das Gerät wurde nicht zusammen mit der herkömmlichen Fototasche, sondern in farbigen Schutzbeuteln mit Reißverschluss angeboten. Sie wurde auch als die „Kleinbildkamera für die Frau” präsentiert.

Die kleinste Kleinbildkamera der DDR

Die Werbebetreuung für die „Penti” erfolgte über die DEWAG-Werbung Dresden, u.a. durch den Grafiker Joachim Heinze. Ende der fünfziger Jahre produzierte das Studio für Werbefilme unter der Regie von Hans-Günther Kaden einen „Penti”-Werbefilm, der 1959 auf den internationalen Werbefilmfestspielen in Cannes gezeigt wurde. Er erhielt eine „Lobende Erwähnung der Kritiker”. Der Film mit dem Titel „Sie ist da” zeigte eine Szene in einem Fundbüro, in dem eine Frau nach ihrer verlorenen Tasche fragt. Als der Angestellte des Fundbüros die Tasche bringt und sich wundert, was in so eine kleine Tasche hineinpassen soll, zeigt ihm die Frau deren Inhalt: „Penti” – die kleinste Kleinbildkamera der DDR.

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